Samstag morgen um 8 Uhr sammeln sich alle am Parkplatz an der Aaseehalle. Eine gewisse Anspannung liegt in der Luft, aber noch viel mehr Vorfreude. Die knapp einstündige Fahrt geht gefühlt schnell vorbei, die Halle des TV Eintracht Vogelsang erwartet uns gut vorbereitet. Ein Kompliment an die Ausrichter, die eine sehr gute Meisterschaft auf die Beine gestellt haben. Die Eröffnungsfeier ist ein lockerer Aufgalopp. Man merkt, dass die Mädels ans Netz wollen.
Spiel 1 in Gruppe A bringt uns mit dem ASV Senden einen alten Bekannten aus der NRW-Liga. Trotz einer nervösen Anfangsphase und vielen Aufschlagfehlern auf unserer Seite gelingt ein letztlich souveräner 2:0-Sieg. Bis zum zweiten Gruppenspiel sollte viel Zeit vergehen, so dass wir den ein oder anderen potenziellen Gegner beobachten konnten. In Spiel 2 stand uns dann der nächste alte Bekannte gegenüber mit dem SC Union Lüdinghausen. Das letzte Aufeinandertreffen war vor einem Jahr in der Gruppenphase bei den westdeutschen Meisterschaften in Aachen. Das dortige Ergebnis, ein 2:0-Sieg, konnte auch jetzt wiederholt werden.
Nun galt es. Das erste Spiel der KO-Runde stand an. Uns zugelost wurde mit VOR Paderborn der wohl stärkste Gruppenzweite, was nach der Erfahrung des Viertelfinales des Vorjahres ein leichtes Magengrummeln verursachte. Doch dieses Jahr sollte unser Jahr sein. Die Spielerinnen konnten immer wieder starke Akzente setzen und sich selbst aus kurzen Schwächephasen befreien, auch unter Mithilfe des Trainertrios. Am Ende von Tag 1 stand auch hier ein glatter Sieg in zwei Sätzen.

Vielleicht war das aber auch der Moment, wo dieses Team das letzte Prozentpünktchen Konzentration und Aggressivität fand. Deutlich aufgeweckter und mit viel Emotionen ging es in Satz 2 zur Sache. Wann wird man sonst schon für zu aggressives Jubeln nach einem 9 Meter Sprint ans Netz verwarnt? Die Angriffe waren druckvoller, jeder Ball wurde erkämpft und alle Spielerinnen, ob auf dem Feld oder der Reservebank, gaben Vollgas. Der Tiebreak war das logische Ergebnis. Als hier nach einem Angriff in den Block die Sicherung aufpasste und unsere Zuspielerin die weit vorgerückte Mannschaft aus Schwerte mit einem lang gepritschen zweiten Ball in die Ecke düpierte, war das Finale erreicht und auch die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft. Das erste Mal sollten sich die Spielerinnen weinend vor Glück auf dem Hallenboden in der Armen liegen.
Im Finale wartete dann mit dem TV Gladbeck ein Team, welches etwas überraschend im Halbfinale den VC Borken-Hoxfeld schlagen konnte. Vor großer Kulisse konnte Gladbeck den ersten Satz für sich entscheiden, doch die Erfahrungen dieses Turniers und das gegenseitige Vertrauen der Spielerinnen sorgte dafür, dass Satz 2 und auch der Tiebreak souverän gewonnen wurden. Erneut ein Jubelhaufen und Tränen des Glücks. Es war geschafft. Die U16 des SV Blau-Weiß Aasee stand ganz oben auf dem Treppchen. Es gab wohl niemanden in der Halle, der nicht anerkannt hat, wie verdient dieser Titel gewesen ist.

Für BWA am Ball: Carla Fuchs (Kapitänin), Prisca Jeschke, Finja Stöppler, Maylin Meeßen, Theresa Brakel, Josefine Meiser, Amelie Strothoff, Hannah Schippers, Lina Schmitz, Nikola Schmidt, Joy Kouba und Paula Kieserling mit dem Trainer Dieter Theis, sowie den Co-Trainern Kerstin Theis und Marcel Middendorf
Marcel Middendorf, 01.04.2019 15:01 Uhr