... , trotzdem nicht Vizemeister. Nach großartigem Kampf unterlagen wir im Tie-Break des Viertelfinales im Lokalduell unserem NRW-Liga-Konkurrenten ASV Senden knapp mit 14:16.
Aber der Reihe nach: Los ging es am 07.03. mit den Gruppenspielen. In unserer Gruppe D waren noch der TVE Vogelsang und der Moerser SC. Beide uns aus der NRW-Liga gut bekannt und als machbare Aufgabe eingestuft. So kam es auch. Wir wechselten munter durch und gewannen 2:0 gegen Moers (25:13, 25:17) und auch die Vogelsänger (25:15, 25:22). Gegen Vogelsang wurde es zum Schluss noch einmal spannend, aber eine gezielte Wieder-Einwechslung beendete dann auch den zweiten Satz schnell.
Wir waren motiviert - Gruppenerster, Viertelfinale und unter den besten 8 Teams. Die Spannung stieg, welchen Gruppenzweiten uns das Los bescheren sollte. Und siehe da, es war Senden, gegen die wir zum Schluss in der NRW-Liga mit 1:2 verloren hatten und noch eine Rechnung offen hatten. Wären der TV Gladbeck (späterer Dritter) oder RC Borken-Hoxfeld (später Westdeutscher Meister 2020) angenehmere Gegner gewesen? Gladbeck wahrscheinlich, aber Borken mit Sicherheit nicht.
Also auf in den Kampf. Den ersten Satz verloren wir knapp (23:25), obwohl wir bis zum Stand von 23 immer vorne lagen und den Sack hätten zumachen können. Aber die Psyche machte uns einen Strich durch die Rechnung. Senden übernahm erstmals die Führung und hatte damit leider das bessere Ende. Wir starteten mit voller Motivation in den zweiten Satz und gewannen souverän (25:14). Senden war am Boden. Auch im Tiebreak lief (zunächst) alles für uns. Wir hatten zwischen drei und vier Punkten Vorsprung. Bis zum Stand von 10:7. Da wendete sich das Blatt und Senden erwischte unseren wunden Punkt. Die Annahme stimmte nicht und auch die Aufschläge waren fehlerhaft. Außerdem kam der Angriff nicht durch. So zog Senden Punkt um Punkt gleichauf. Einen Matchball hatten wir beim Stand von 14:13. Leider bleib diese Chance liegen, Senden mogelte sich vorbei, machte mit dem zweiten Matchball alles klar. Jetzt waren wir am Boden zerstört, der Traum von Westdeutscher Meisterschaft, Titelverteidigung und Teilnahme an der DM zerplatzt. Es floss mehr als eine Träne ... Wir waren völlig down. Nach dem gemeinsamen Besuch einer bekannten amerikanischen Fast-Food-Kette und Auffüllung der Energiereserven war aber auch das schon halb vergessen.
Für Sonntag gelang es uns, die Motivation wieder hochzuschrauben und auch einen 5. Platz als Erfolg zu sehen. Vierter zu werden - mit sogar drei Niederlagen wie später Senden - wäre dann auch nicht besser. Mit dem Plan, kein Spiel mehr zu verlieren, starteten wir in den zweiten Tag. Auf uns wartete zunächst wieder Vogelsang, ein vermeintlich leichter Gegner. Eine Fehleinschätzung. Die Mädels vom TVE drehten im ersten Satz mächtig auf und brachten uns in echte Bedrängnis. Ein Duell auf Augenhöhe. Kein Team hatte entscheidende Vorteile, Vogelsang am Schluss aber das Glück auf seiner Seite (25:27). Im zweiten Satz lief es zunächst auch nicht gerade rund, aber dann wachten wir auf und gestatteten dem Gegner nur 19 Punkte. Im Tiebreak konnte uns Vogelsang nicht mehr gefährden und wir fuhren den Satz druckvoll mit 15:7 nach Hause.
Jetzt waren wir schon mal mindestens Sechster und wollten mehr. Der NRW-Ligist VoR Paderborn wartete auf uns. Das Team, das in der Vorrunde Meister RC Borken-Hoxfeld noch mit 2:0 besiegt hatte. Wir waren gewarnt. Trotzdem war der erste Satz nicht zu retten. Der Paderborner Regionalkader überfuhr uns (16:25). Es gelang wenig. Aber wir zeigten Nehmer-Qualitäten und drehten im zweiten Satz den Spieß um. Mit weniger Eigenfehlern, einer zu Höchstform auflaufenden Mitte und einem instabil werdenden Gegner gelang uns der Satzgewinn (25:19). Im Tiebreak bekam der VoR keinen Zugriff mehr und der Satz ging an BWA (15:10). FÜNFTER!
Im nächsten Jahr werden die jüngeren Jahrgänge 2006 und 2007 die Regie übernehmen und den Titel wieder für BWA gewinnen. So der Plan ...
Hartmut Röttger, 09.03.2020 14:01 Uhr