Oberliga Weibliche Jugend U16 (2007/2008) und Damen 6 (Bezirksliga): Decke und „Läufer“ waren war unsere härtesten Gegner, …….
……. aber wir haben neben unseren eigentlichen Spielgegnern auch diese schließlich bezwungen. Aber der Reihe nach.
Genau wie die U14 hatten wir Corona-bedingt eine lange spielerische Durststrecke hinter uns. Nachdem wir vor den Sommerferien mit unseren beiden A-Trainern Uli und Nils wieder ins Training eingestiegen waren und uns spielerisch mit allen Neuzugängen einigermaßen sortiert hatten, ging nach den Sommerferien die gezielte Vorbereitung auf die Saison los. Für viele von uns war es der erste Kontakt mit dem Großfeld, einem 6er-Team, dem Läufersystem und spezialisierten Positionen. Nur die 2007er hatten das vor und zwischen den Lockdowns schon erproben können. Routine war darin noch nicht eingekehrt.
So standen wir dann am 31.10. mittags um 12:00 in der Erna-de-Vries-Schule vor unserer ersten Saisonaufgabe; den Matches gegen die ebenfalls spielhungrigen (VoR) - und Ostbevern.
Gegen Paderborn ließen wir im ersten Satz nichts anbrennen. Wir gewannen furios mit 25:6. Eine gute Leistung. Im 2. Satz wandelte sich das Bild. Paderborn fand besser ins Spiel, wir begannen mit einer anderen Aufstellung. Nicht nur die Paderborner brachte die niedrige Decke zur Verzweiflung, sondern auch uns. 15 Deckenberührungen in 15 Minuten. Das gibt es selten. Uns brachte das Läufersystem und die dadurch bedingte Verwirrung an den Rand der Verzweiflung. 2-3 Mal kassierten wir einen Aufstellungsfehler, Nils musste uns ununterbrochen in die richtige Aufstellung schieben. Wer steht links von mir, wer rechts? Und wer ist Vorder-, wer Hinterspieler? Wo muss ich stehen? Gehört der zweite Ball der Stellerin? Diese Fragen schossen durch unsere Köpfe. Die Verwirrung blieb bis zum Schluss. Durch ein paar gezielte Einwechslungen konnten wir uns einen kleinen Vorsprung herausarbeiten und uns gelang dann doch ein zweiter Satzgewinn (25:21). Puh, die ersten zwei Punkte waren eingefahren.
In der Pause vor dem Spiel der beiden anderen Teams haben wir uns intensiv in der Kabine mit Nachhilfe in Sachen Läufersystem beschäftigt. Mit Tafel und vielen Zeichnungen. Ob und das half? Dann war es so weit. Das zweite Spiel begann.
Ostbevern war der deutlich unangenehmere Gegner. Hochgewachsene und durchweg ballgewandte Spielerinnen machten uns das Leben nicht leicht. Aber es lief; sowohl der Ball als auch wir auf unsere richtigen Positionen. Der Ball fand zwar auch jetzt wieder oft den Weg an die Decke, aber das kannten wir schon und traf auch die Ostbeverinnen. Wir gewannen den 1. Satz zu 21. Im zweiten Satz kam wieder Chaos auf. Vor allem weil der Gegner den Druck erhöhte und uns mit langen und harten Aufschlägen immer wieder zu Fehlern und wildem „Durcheinanderrennen“ zwang. Es endete mit einer Niederlage (22:25). Der dritte Satz war eine Fortsetzung des zweiten. Es wogte wild hin und her. Nach Rückstand 4:8 konnten wir uns nach und nach einen kleinen Vorsprung herausarbeiten. Wir konzentrierten uns besser. Beim Stand von 14:13 (wir hatten 14:12 gezählt) nahm das Schiedsgericht (!) eine Auszeit. Es hatte sich im e-Score vertippt. Wir verzichteten auf eine Korrektur und machten direkt den nächsten Punkt. 15:13 im Tiebreak und damit beide Spiele gewonnen.
Am nächsten Tag mussten wir wieder ran. Das bereits zwei Mal verschobene Spiel gegen die Damen 5, ebenfalls in unserer Bezirksligastaffel, war zu unserer normalen Trainingszeit angesetzt. So trafen wir uns auch am Feiertag in unserer „geliebten“ Aaseehalle. Im Vergleich zur Erna-de-Vries-Schule ein Volleydrome. Die Decke mit bloßem Auge kaum zu sehen;-).
Dies Mal betreute uns ein Trainerteam. Nils begann in den Sätzen 1 und 2, Uli übernahm die Sätze 3-5. Aber halt, damit ist das Ergebnis schon fast verraten. Ja, wir haben tatsächlich 3:2 gewonnen (18:25, 25:23, 24:26, 25:22 und 15:8).
Damen 5, trainiert und gecoacht von Anton und Dennis aus der Herren 1, zeigte sich als gut eingespieltes Team. Allein größenmäßig uns deutlich überlegen. Auch dort waren drei Jugendspielerinnen im Einsatz. Aber nicht unser Jahrgang, sondern 2003/2004. Eine davon ein Neuzugang aus Borken-Hoxfeld. Herzlich willkommen Annalena!
Nach nervösem Beginn und deutlichen Rückstand im ersten Satz konnten wir aufholen und das Spiel ausgeglichener gestalten. Die Aufstellungsfehler wurden seltener, unsere Stellerin machte klare Ansagen. Nils musste aber weiter aufpassen wie ein Luchs. Wir verloren trotzdem, aber es zeichnete sich ab, dass etwas „gehen“ könnte. Schließlich wollten wir der Anschreiberin, unserer Ex-Trainerin Theresa, beweisen, dass wir Volleyball spielen können. Das wollte Damen 5 allerdings auch, so dass sich im zweiten Satz ein munteres Spiel entwickelte. Zum Satzende zogen wir vorbei und gewannen 25:22. Wir waren stolz und unsere Eltern konnten den Satzgewinn kaum fassen. Im dritten Satz wäre uns das fast auch gelungen, aber wir hatten Angst vor der eigenen Courage. Wir ließen zwei (oder waren es sogar drei?) Satzbälle liegen. Der Jubel auf Seiten der Damen 5 war groß. Im 4. Satz spielten wir auf Augenhöhe. Vor allem mit Aufschlägen konnten beide Teams punkten. Dieses Mal schafften wir es unseren Vorsprung ins Ziel zu tragen. Im Tiebreak vergaßen wir weitgehend unsere Nerven – ein Punkt war uns bereits sicher - und spielten uns in einen kleinen Tunnel. Uli ermunterte uns zu selbstbewusstem Spiel. Mit einer Fünfer-Sprungaufschlagserie beendeten wir Satz und Spiel. Alle STOLZ!!!!! Wir hatten uns eine „La Ola“ der Eltern verdient.
Am 07.11. geht es mit der U16 weiter. Wir treffen ab 12:15 Uhr in der Aaseehalle auf Bielefeld und unseren Lokalrivalen USC Münster. Zuschauer willkommen.Ansgar
Hartmut Röttger, 04.11.2021 09:42 Uhr