Aaseher Sommer 2005: Offene Ganztagsschule

Offene Ganztagsschule
Neue Herausforderung

Auch Blau-Weiß Aasee beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Offene Ganztagsschule. Über die Chancen, die der Verein hier sieht, informiert Beate Heeg.

Um den gravierenden Mangel an Plätzen zur Schulkindbetreuung zu beheben und gleichzeitig teurere Hortplätze einzusparen, hob die Landesregierung in NRW das Modell der Offenen Ganztagsgrundschule aus der Taufe: Seit dem Beginn des Schuljahres 2003 / 2004 können die Schulen Betreuungsplätze am Nachmittag anbieten. Bis 2007 soll damit 200.000 Grundschulkindern an ca. 1/ 3 aller Grundschulen in NRW täglich eine Betreuung bis 16.00 Uhr unter dem Dach der Schule angeboten werden können. Verantwortlich für Organisation und Koordination sind zunächst die Schulen. Sie können Träger der freien Jugendhilfe wie Kindertagesstätten oder Jugendangebote ebenso einbeziehen wie Sportvereine und Musikschulen, kommerzielle Anbieter und Ehrenamtliche.

Auch in der Stadt Münster stieß dieses Angebot von Anfang an auf viel Zuspruch. Mit dem kommenden Schuljahr werden mehr als die Hälfte der Münsteraner Grundschulen eine solche Betreuung anbieten. Der Rat der Stadt Münster beschloss daher, neben den vom Land zur Verfügung gestellten Mitteln zusätzliche Zuschüsse in den Haushalt zu stellen, um die Qualität der Betreuung in der Offenen Ganztagsgrundschule zu steigern und gleichzeitig die Betreuungsbeiträge für junge Familien moderat zu gestalten.

Im Südviertel war die Matthias-Claudius-Schule, die allerdings schon vorher ein ganztägiges Betreuungsangebot vorhielt, von Anfang an dabei. Mit dem kommenden Schuljahr will die Bonhoefferschule in das Programm einsteigen. Zum Schuljahr 2006 / 2007 wird auch die Johannisschule mit einem Angebot der Offenen Ganztagsschule starten, da die Gelder für die Betreuung in der Elterninitiative Johannis-Kids e.V. dann leider gestrichen werden.

Während BWA in der Matthias-Claudius-Schule neben vielen anderen Anbietern, wie vorher auch, mit seinem Angebot der Sportmotorischen Förderung beteiligt ist, will die Bonhoefferschule ihren Schwerpunkt der "Bewegungsfreudigen Schule" auch im Angebot der Offenen Ganztagsgrundschule fortsetzen. Dazu gehören könnten Schwimm- und Tanzkurse ebenso wie Volleyball- und Fußball-Gruppen, aber auch Angebote wie "Toben und Raufen" oder "Mädchen stark machen". Damit könnte BWA zu einem Hauptanbieter im nachmittäglichen Bereich an der Bonhoefferschule werden.

Wie die Angebote konkret aussehen werden, muss in den nächsten Wochen noch verhandelt werden. Ein Problem für die Sportvereine im Allgemeinen und auch für BWA könnte sein, geeignete ÜbungsleiterInnen für die Zeit zwischen 14:30 und 16:00 Uhr zu finden. Auch wie sich die Mitgliederstruktur des Vereins aufgrund eines solchen Angebotes in der benachbarten Schule auf Dauer verändert, muss sich noch in den nächsten Jahren zeigen: Wird es Abmeldungen geben aufgrund des Angebotes in der Schule - oder werden neue Kinder geworben, etwa beim Wechsel auf die weiterführende Schule?

Trotz aller noch offenen Fragen handelt es sich für BWA um eine reizvolle Aufgabe, die sicherlich einen weiteren Schwerpunkt in der Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Trägern und damit in der Vernetzungsarbeit im Südviertel bilden wird.
Beate Heeg