Aaseher Sommer 2005: Oldies in Bewegung

Junge Männer ab 60 dringend gesucht
Oldies in Bewegung

Der neue Kurs "Fit und aktiv ab 60" ist ein voller Erfolg. Hannelore Welte ist jedenfalls von ihrer ersten Begegnung mit Blau-Weiß Aasee begeistert.

Unscheinbar und leicht zu überlesen war die Zeitungsnotiz Anfang Januar. Herzkreislauf-Training für Menschen über 60 wurde darin von BW Aasee in Zusammenarbeit mit der Techniker Krankenkasse angeboten, ein Präventionskurs für bequem gewordene "couch potatoes". Ein tolles Angebot! Gelesen, angemeldet und nichts wie hin.

So treffen sich seit Mitte Januar jeden Mittwoch neun "junge Alte", wie es auf neudeutsch heißt, zu sportlichem Tun. Zwei männliche Wesen sind auch dabei. Es dürften gerne mehr sein.

Wie aber werden Herz und Kreislauf älterer Menschen trainiert? Nun, die bekömmlichste Sportart ist das Walken, das nachhaltig positiv wirkt auf Blutdruck, Knochendichte, Cholesterin, Immunsystem, Muskulatur und Vitalität. Es schont die Gelenke, birgt ein sehr geringes Verletzungsrisiko und niemand muss über seine Leistungsgrenzen gehen. Und weil es eben ein unübertroffener Gesundheitssport ist, ist Walken Grundlage unseres Kurses.

Aber Walken in der Halle? Ist das nicht langweilig, immer nur Runden zu drehen? Das könnte meinen, wer nicht dabei ist. Das Gegenteil ist der Fall: Die Kursstunden machen Spaß, jeder ist motiviert und mit Feuereifer dabei. Kein Wunder, denn die Kursleiterin Annette Kriener ist eine wahre Motivationskünstlerin mit einem schier endlosen Repertoire an Variationsmöglichkeiten in der Gestaltung.

Jede Kursstunde beginnt mit einem flotten Aufwärmtraining, das den Kreislauf richtig in Schwung bringt. In den ersten Stunden wurde es verbunden mit dem Kennenlernen aller Namen, natürlich auf sportlich-spielerische Weise, wobei sogar ein wenig Gehirnjogging einfloss. Jetzt gegen Ende des Kurses ist man gut miteinander vertraut.

Nach dem Aufwärmen ist Pulsmessen angesagt. Klar: er ist schon leicht beschleunigt und warm ist einem auch geworden.
Die unterschiedlichsten Einheiten bilden den Kern der Stunde: Ballspiele, Wettkämpfe in Gruppen (die Oldies sind da ganz schön ehrgeizig), Walken mit Musik und ohne, leichtes Zirkeltraining, sogar Würfelspiele: die Zahl der Augen bestimmt die Anzahl der zu walkenden Runden und noch viel mehr. Kondition und Koordination werden spielerisch gefördert. Und immer sind vier As zu beachten: die aufrechte Körperhaltung, die angewinkelten schwingenden Arme, die Atmung, das Abrollen der Füße. Alle sind ständig in Bewegung, außer beim regelmäßigen Pulsmessen. Die Zeit vergeht wie im Fluge und mit einem gewissen Bedauern, dass es schon wieder vorbei ist, absolviert die Gruppe die so wichtige Abkühlphase mit Stretching und Dehnen.

Fazit: Auch älteren Semestern machen Bewegung und sportliche Betätigung Spaß. Darum wünschen wir uns alle sehr, dass aus einem Kurs ein ständiges Angebot des Vereins wird, weil diese Art Training ideal ist für unsere Altersgruppe, sie unserem Leistungsvermögen entspricht und Regelmäßigkeit ein nicht zu unterschätzender Gesundheitsfaktor ist. Zudem könnte ein solcher Bewegungstreff auch zu einem sozialen Fixpunkt werden. Und einig sind wir uns vor allem darin: Annette ist einfach Spitze. Danke, Annette!
Hannelore Welte