Bunter ist besser Wer sich mal von richtig guter Laune anstecken lassen möchte, schaut samstags zwischen 12 und 15 Uhr in der Sporthalle der Matthias-Claudius-Schule vorbei. "Offenes Tischtennis-Training" heißt dieser Termin im Programmheft von Blau-Weiß Aasee. Tatsächlich ist es weit mehr als das. Zahllose kleine weiße Bälle klackern, Kids rufen, lachen,
fluchen, Erwachsene schwitzen und flitzen, und war das nicht gerade
ein Rollstuhl, der einen Zentimeter am Fuß vorbeigerollt ist?
Es ist gar nicht so leicht, sich in der Halle einen Überblick
zu schaffen. Am besten, man sucht sich jemanden, der den bereits
hat. Das ist in diesem Falle Sophie Briefs. Die Trainerin findet
man vermutlich in der Nähe des Tischtennis-Roboters, denn dieses
Technikwunder ist heiß begehrt. Umso mehr, seit das Samstags-Training
offen für Menschen mit Behinderungen ist: "Beim Roboter
kann ich hinter den Kindern stehen und sie führen, so dass
sie ein Gefühl für die Bewegung bekommen. Das schafft
Erfolgserlebnisse. Es geht ja nicht um die Behinderung, sondern
um die Fähigkeiten eines jeden." Spielst du mit mir? Hier fragt jeder jeden, schließlich wissen alle, dass man voneinander lernen kann. Neben Tischtennis auch Offenheit, Spielfreude und Selbstbewusstsein. Hans Reinhard Wendt, der hier mit seinem behinderten Sohn Thomas trainiert, freut sich besonders über die Atmosphäre, die zwar locker, aber konzentriert ist. "Niemand wird in Watte gepackt. Sophie lässt sich nicht auf der Nase rumtanzen und behandelt alle gleich." Dass das integrative Konzept so gut aufgeht, liegt im Wesentlichen
an dem Credo, das die Trainerin von jeher auf ihre gesamte Vereinsarbeit
anwendet: "Die Kinder sind wichtiger als ihre Leistung"
und "es sollen sich alle in der Halle wohl fühlen." Interview: Wir leben doch alle in einer Gemeinschaft Thomas Wendt ist 23 Jahre alt und es gibt kaum eine Sportart, die er noch nicht probiert hat. Dass er vom Down-Syndom betroffen ist, hält ihn von seiner Leidenschaft für Bewegung und Spiel nicht ab. Mit seinen Eltern spielt er bereits seit Jahren Zuhause Tischtennis. Jetzt sind Vater und Sohn beim offenen Samstagtraining dabei. Thomas, in welchen Sportarten bist du aktiv? Wie gefällt dir das integrative Samstagstraining beim
Tischtennis? Ist für Menschen mit Handicap integrativer Sport wichtig? Sollte es mehr Angebote dieser Art geben?
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Aaseher Sommer 2008: Tischtennis