Aaseher Sommer 2008: echo-muenster


Hintergründe spannend aufbereitet

Mit Echo am Puls der Stadt

Jahrelang kannte man Thomas Austermann als Sportchef einer lokalen Tageszeitung. Damit war Anfang 2007 plötzlich Schluss. Dem Journalismus ist er treu geblieben, dem Sport ebenfalls. Der Aaseher fragte nach, was er jetzt macht, warum jeder Münsteraner www.echo-muenster.de als Favorit anlegen sollte und was er von Münster als Sportstadt hält.

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Was ist echo-muenster, Herr Austermann?
Echo-muenster ist ein Online-Stadtmagazin, dessen Auftritt in Ressorts untergliedert Nachrichten und die Geschichten hinter den Nachrichten thematisiert. Das Magazin kümmert sich ausschließlich um Themen in dieser Stadt. Die Echo-Redakteurinnen und -Redakteure wollen dabei nach Möglichkeit selbst die Themen setzen, selbstverständlich nicht unter Missachtung der wichtigen tagesaktuellen Ereignisse. Dieses Ziel ist im Redaktionsstatus festgehalten, das einvernehmlich von allen erarbeitet und beschlossen wurde.

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Was ist die Idee von echo-muenster und wer steckt dahinter?
Die Verantwortlichen des ausschließlich für den Online-Bereich konzipierten Stadtmagazins sehen einen Bedarf an unabhängiger Berichterstattung über die münsterischen Themen, die wirklich die Menschen betreffen. Echo-muenster informiert tagesaktuell sehr schnell und bietet einen umfassenden Servicebereich an. Der zweite große Schwerpunkt ist die Selbstverpflichtung zur journalistisch fundierten wie, wenn nötig, kritischen Hintergrundberichterstattung. Das Nachfassen, das Erklären und das Analysieren sind uns wichtig. Die münsterische Media-Agentur "livingpage" ist Betreiber des Echo-Auftritts und zugleich für den kompletten technischen Support zuständig. Livingpage bildet im Rahmen eines Online-Projekts die Redakteure zu Online-Redakteuren aus. Die zehn Redakteurinnen und Redakteure sind nach ihrem im Januar 2007 erfolgten Rauswurf aus einem Verlag, für dessen Tageszeitung sie in Münster zum Teil über 20 Jahre gearbeitet haben, im Rahmen eines Transfergesellschaftsjahres Mitarbeiter dieser Transfergesellschaft. In engster wie permanenter Zusammenarbeit mit "livingpage", der Transfergesellschaft Petram und der Agentur für Arbeit erfolgen Schulungen für die Redakteure, die das Gelernte für und mit echo-muenster umsetzen.

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Was unterscheidet echo-muenster von anderen Informationsmedien in Münster?
Wir setzen mit echo-muenster den einzigen tagesaktuellen reinen Online-Auftritt Münsters um. Wir sind keinem Verlagshaus verpflichtet und daher unabhängig. Wir müssen keine Rücksicht auf ein Parallelprodukt nehmen. Echo-muenster hat flache Hierarchien und die Eigenverantwortung der einzelnen Ressorts festgeschrieben. Alle Bereiche rund um das Produkt sind innerhalb der Redakteursgruppe aufgeteilt, das heißt, dass jede und jeder weiterreichende Zuständigkeiten verantwortet. Echo-muenster stellt sich regelmäßig der Selbstüberprüfung seiner Arbeit und bekommt hierzu Hilfestellungen eines Unternehmensberaters.

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Wie beurteilen Sie die Zukunft von echo-muenster?
Die stets steigenden Zugriffszahlen und die vielen Direktkontakte zu unseren Usern sowie Ansprechpartnern zeigen uns, dass echo-muenster seinen Platz finden wird in der hiesigen Medienszene. Da wir langfristig auf Anzeigenerlöse angewiesen sein werden, bemühen wir uns um den Verkauf von Bannern. Echo-muenster will seinen Auftritt jedoch keinesfalls mit Werbung überfrachten und will sich statutengemäß die Unabhängigkeit bewahren. Diese Maßgabe gilt auch für Überlegungen, die Modelle und Ideen betreffen, wie echo-muenster langfristig die Existenz gesichert werden kann. Die Existenz und die damit verbundenen Arbeitsplätze in Münster.

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Welche Stärken und welche Schwächen sehen Sie bei Münster als Sportstadt?
Die Vielfalt ist zweifelsfrei die Stärke der Sportszene - es gibt kaum ein Angebot, das Münster nicht bietet. Der hohe Organisationsgrad der auch jugendlichen Sporttreibenden kommt nicht von ungefähr. Großen Spitzensport als Prädikatsmerkmal dieser Stadt gibt es ja zu wenig. Da schlägt negativ durch, dass vor allem der so genannte tertiäre Bereich in Münster heimisch ist. Es fehlt an großen Unternehmen, die über Werbeleistungen den Imagetransfer nutzen wollen, den die Unterstützung einer Sportart/eines Vereins bringen kann. Dass Münsters Macher in Politik und Verwaltung sowie die sie stützende Gruppe einflussreicher Personen mehr kultur- als sportinteressiert sind, wird seit Jahren immer wieder neu belegt.

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Wie würden Sie aus Ihrer Sicht Münster als Sportstadt in einem bundesweiten Vergleich einordnen?
Im unteren Mittelfeld, was Spitzensport und Spitzenleistungen angeht. Aber sicher deutlich höher im Ranking, was die Angebotsvielfalt, den Organisationsgrad sowie zumindest in manchen Bereichen die Bereitschaft zur längerfristigen ehrenamtlichen Mitarbeit angeht.

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Welchen Sport treiben Sie selber und welche Sportarten sehen Sie sich gerne live an?
Als Jugendlicher und junger Erwachsener habe ich Handball beim TSV Handorf gespielt. Jetzt muss das Radfahren (auch zur Arbeit) oder das Mountainbikefahren in der Freizeit reichen. Ansonsten versuche ich in einem ganz kleinen Bereich, Kids für eine Sportart zu begeistern. Seit acht Jahren leite ich eine Basketball-AG mit Viertklässlern an der Margaretenschule. Basketball und Handball sehe ich mir auch sehr gerne live an, am liebsten und mit Abstand am häufigsten aber Fußball, ob im Junioren- oder gehobenen Seniorenbereich.

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Welche sportliche Leistung imponiert Ihnen in besonderem Maße?
Mir imponiert, wenn sich Kids oder Heranwachsende über einen längeren Zeitraum in einer Sportart versuchen. Am besten einer Mannschaftssportart, um das Miteinander kennenzulernen. Eine Portion Konsequenz finde ich angebracht, eine Portion Disziplin und Spaß an der Bewegung- ohne gleich aufzugeben, wenn es nicht auf Anhieb klappt. Um dann irgendwann zumindest sagen zu können: "Ich weiß jetzt, was los ist.