Aaseher Winter 2008/09: Auszeichnung durch SC Preußen

Carsten Gockel im Interview

Auszeichnung durch SC Preußen

Vor dem Spiel des SC Preußen Münster gegen den SC Verl wurde der SV Blau-Weiß Aasee neben sechs weiteren Sportvereinen im Rahmen der Kampagne "Besser durch Vielfalt" ausgezeichnet. Teammanager Carsten Gockel erläutert im Interview die Hintergründe.

Der SC Preußen Münster hat insgesamt sieben Münsteraner Sportvereine im Rahmen der Kampagne "Besser durch Vielfalt" ausgezeichnet, darunter den SV Blau-Weiß Aasee. Was waren Hintergrund und Ziele der Aktion?
"Besser durch Vielfalt" ist eine Aktion des SC Preußen 06 e.V. Münster im Rahmen des Bundesprojektes "Vielfalt tut gut", an dem wir seit Beginn des Jahres für Münster aktiv mitarbeiten. Die Kampagne soll alle Münsteraner Sportvereine auffordern, Ihr Engagement im Bereich der Jugendarbeit für Toleranz, Respekt und "Fair play" aufzuzeigen und bekannt zu machen. Wir möchten mit "Besser durch Vielfalt" erreichen, dass die lokalen Sportvereine sich mit uns solidarisch erklären gegen Diskriminierung und Intoleranz zeigen.

Welche Vereine wurden ausgezeichnet und was haben diese Vereine getan, um den Zielen der Kampagne gerecht zu werden?
Insgesamt wurden sieben Vereine ausgezeichnet, die in besonderer Weise ihre Aktivitäten im Bereich der Integration, des Teamgeistes und des "Fair plays" aufzeigen konnten. Einige von Ihnen haben ein entsprechendes Leitbild entwickelt, andere wiederum einen "Ehrenkodex" erarbeitet. Das Engagement ist sehr vielfältig und wir freuen uns.

Wird sich Ihrer Meinung nach durch diese Kampagne der Münsteraner Sport auf Dauer ändern?
Das wäre schön, wenn wir es mit nur der Kampagne allein schaffen würden. Ich denke, wir haben damit einen ersten Meilenstein gesetzt, aber damit diese Themen langfristig und nachhaltig wirken, müssen wir weiter "am Ball bleiben" und hoffen, dass sich noch mehr Vereine dafür einsetzen.

Die Kampagne "Besser durch Vielfalt" ist eines der Resultate einer Tagung vom 8. März, die im Rahmen der Initiative "Vielfalt tut gut" des SC Preußen Münster abgehalten worden ist. Warum hat der SC Preußen diese Initiative ins Leben gerufen?
Wir sehen uns in der Verantwortung als Vorbild in Münster voran zu gehen. Nicht nur im Fußball, sondern auch im sozialen und mitmenschlichen Bereich. Das Projekt "Vielfalt tut gut!" gibt uns die Möglichkeit unsere Aktivitäten weiter auszubauen und Kontakte zu anderen Playern z.B. den lokalen Sportvereinen, dem Jugendamt, der Polizei und der gemeinnützigen Jugendhilfe zu knüpfen. Die Idee ist es ein Netzwerk zu installieren, was auch ohne "Vielfalt tu gut" weiter besteht und sich regelmäßig austauscht.

Welche weiteren Resultate hatte die Konferenz vom 8. März? Sind weitere Aktionen geplant?
Die Ergebnisse unserer Fachtagung waren sehr vielseitig. Wir haben viel Wert darauf gelegt, dass auch im Nachgang die Ansätze in Begleitung unserer Moderatoren umgesetzt wurden. So wurde z.B. in den Vereinen die Themenbereiche Mobbing und interkulturelle Zusammenarbeit besprochen und Lösungsansätze konkret umgesetzt. Viele Teilnehmer haben im Anschluss an den 08.März gemeinsam mit den Vereinen einen "Kodex für Respekt und Fair play" entwickelt. Das ist schon ein kleiner Anfang, aber so eine Aktion muss auch erst einmal bekannt werden, sich in den Köpfen festsetzen und Akzeptanz finden. Für das erstes Projektjahr sind wir zufrieden und haben mit der Kampagne "Besser durch Vielfalt" noch einen wichtigen Akzent gesetzt. Jetzt hoffen wir auf eine Verlängerung von "Vielfalt tut gut" im kommenden Jahr. Wenn uns dies gelingt, haben wir noch eine Menge vor.

Wie beurteilen Sie die Sportstadt Münster im nationalen Vergleich?
Wir haben in Bezug auf die kommunale Sportentwicklungsplanung erst jüngst im Stadtforum die Perspektiven für die Stadt Münster durch die umfangreiche Studie des Prof. Dr. Horst Hübner (Bergische Universität Wuppertal) aufgezeigt bekommen. Danach ist klar: 90% der Münsteranerinnen und Münsteraner treiben regelmäßig Sport (innerhalb und außerhalb von Vereinen). Münster ist im Sport - auch im nationalen Vergleich - herausragend. Dies gilt es zu stabilisieren und weiter zu entwickeln.

Welche Veränderungen wünschen Sie sich für den Sport in Münster und welche ganz speziell für den SC Preußen?
Der Sport sollte auch in Münster als das wahrgenommen werden, was er auch anderswo ist: Ein großer Integrationsfaktor und Identifikationsmotor für die Stadt. Jeder Sportverein in Münster übernimmt einen wichtigen Teil sozialer Verantwortung für die Stadtgesellschaft. Gute Standortbedingungen für eine überwiegend sportreibende Bevölkerung (s.o.) kommen daher der Lebensqualität aller Bürger der Stadt zu Gute.
Beim SC Preußen 06 e.V. Münster vollziehen wir durch die Sanierungsmaßnahmen im Preußenstadion zur Zeit gemeinsam mit der Stadt einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Standortsicherung für den Leistungssport. Ich würde mir wünschen, dass wir damit sportlich und infrastrukturell weiter wachsen.

Die Auszeichnungen "Besser durch Vielfalt" wurden vor dem Spiel gegen den SC Verl überreicht, der dann drei Punkte aus Münster mit nach Hause nahm. Wo wird der SC Preußen am Ende der Saison stehen?
Ich hoffe, dass wir am Ende der Saison auf Platz eins stehen werden.